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Bericht von Katja Weber-Diedrich, Helmstedter Sonntag

Lauferlös fließt ins neue Projekt

ASB KV Helmstedt und Hospizverein Helmstedt wollen unbürokratisch Glücksmomente bescheren.

Von links nach rechts: Susanne Bornemann, Conni Lehmann (Hospiz Helmstedt). Thomas Jacob (GF ASB Helmstedt), Joachim Scherrieble (Vorsitzender Hospiz Helmstedt), Marion de Buhr mit Jack (Leiterin der Besuchshunde ASB), und Meike Möller mit Cändy (Besuchshunde ASB Helmstedt).

Foto: Katja Weber-Dietrich

Dass es richtig gut tut, die Freunde reich Beschenkter zu erleben, ist allgemein bekannt. Der Arbeiter-Samariter-Bund (kurz ASB) Kreisverband Helmstedt und der Verein Hospizarbeit Helmstedt sehen das genauso und haben ein neues Projekt erarbeite, das nun mit einem offiziellen Kooperationsvertrag besiegelt wurde. Der Hospizverein und der ASB – insbesondere dessen Besuchshundestaffel-wollen schwerkranken, mobilitätseingeschränkten und trauernden Menschen „Glücksmomente“ schenken.

Das geschieht, indem ganz un­bürokratisch eine Freude berei­tet wird. Das soll zielgruppen-spezifisch geschehen und kann ganz unterschiedlich aussehen. Einerseits können Mitglieder der ASB-Besuchshundestaffel Schwerstkranke zu Hause, im Heim oder auf der Palliativstation der Helios-Klinik besu­chen. Andererseits wird durch die Fahrzeugflotte und entspre­chend ausgebildeten Mitarbei­ter des ASB gewährleistet, dass der Hospizverein Begleitete mit Ausflügen beschenken kann, al­ so ihre Mobilität erhöht. Erste Erfahrungen haben die neuen Kooperationspartner bereits ge­sammelt und sind glücklich über die Freude der „Beschenkten“.

Das Projekt „Glücksmomente“ wird kostenlos angeboten, wes­ halb Spenden natürlich willkommen sind. Eine erste Finanzspritze haben die Akteure bereits in Aussicht, geht doch der Erlös des Benefizlaufes im Landkreis Helmstedt am Sonnabend, 1. Juli, ab 10 Uhr auf dem Bötschenberg.

 

Bericht von Marion Korth, Braunschweiger Zeitung

Glücksmomente auf Bestellung

Hospizarbeit Helmstedt und ASB rücken näher zusammen und setzen auch auf Besuchshunde

Helmstedt Berührungspunkte und Zusammenarbeit gab es auch früher schon, jetzt aber rücken der Verein Hospizarbeit Helmstedt und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seiner Besuchshundestaffel noch enger zusammen. Das gemeinsame Ziel: Menschen in ihren letzten Lebenswochen einen persönlichen Wunsch zu erfüllen und so mehr Glücksmomente zu schenken. Das Kooperationsprojekt dazu ist jetzt auf den Weg gebracht worden.

Besuchshunden wie Jack und Cändy gelingt es scheinbar mühelos, die Herzen von Menschen zu öffnen und sie für sich einzunehmen. „Ein Besuchshund, der lässt sich von allen streicheln“, sagt Joachim Scherrieble. Der Vorsitzende des Vereins Hospizarbeit Helmstedt ist immer wieder erstaunt, wie die Hunde im übertragenen Sinn Türen öffnen. Menschen, die früher selbst einen Hund hielten oder ganz allgemein Zugang zu Tieren hätten, sprächen besonders darauf an. Statt sporadischer Besuche des Besuchshundedienstes solle die Zusammenarbeit nun strukturierter erfolgen.

Der Verein Hospizarbeit bildet im Gegenzug ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter des ASB zu Ausbildern für die „Letzten Hilfen“ aus. Ein niedrigschwelliges Angebot, das weniger Zeit benötige, als die Ausbildung zum Sterbebegleiter. In ihrer Arbeit kommen die ASB-Mitarbeitenden mit Schwer- und Schwerstkranken, aber auch deren Angehörigen und Freunden in Berührung. „Eine Ausbildung gibt Sicherheit, um für das normale Umgehen gerüstet zu sein“, erläutert Scherrieble den Ansatz.

Um den Betroffenen „Glücksmomente“ bereiten zu können, arbeiten die Kooperationspartner konzeptionell, inhaltlich, organisatorisch und „mit Empathie“ zusammen. Die Hospizarbeit Helmstedt bringt hierfür ihre fachliche Sachkompetenz und Erfahrung ein, der ASB stellt hierzu seine Kapazität und Kompetenz an technischen und an personellen Ressourcen dem Verein Hospizarbeit Helmstedt unentgeltlich zur Verfügung.

Die Ur-Idee, die zu der jetzigen Kooperationsvereinbarung führte, hat ihren Ursprung weiter zurückliegend in der Geschichte. Joachim Scherrieble erinnert sich an einen sehr jungen Patienten, den der Verein bis zuletzt begleitet hat. „Er hatte den Wunsch, Auto zu fahren und wollte eine Pizza essen“, berichtet Scherrieble. Marion de Buhr (ASB) nahm sich der Sache an und den Jungen im Auto mit. Weil es ein Montag war, hatten alle Pizzerien in der Nähe geschlossen. Die beiden kurvten kreuz und quer durch den Landkreis, bis sie im Südkreis eine Pizzeria fanden, die geöffnet hatte. So kam der junge Patient zu einer langen Autofahrt, zu seiner Pizza – und hoffentlich zu einem Glücksmoment.